China 1900 - Der Maler Theodor Rocholl erlebt den Boxeraufstand
Ausstellung vom 25. November 2000 bis 4. März 2001
Einleitung
Im Jahr 1900 entsandten die europäischen Großmächte, Japan und die USA Truppen nach China, um dort den sogenannten "Boxeraufstand" niederzuschlagen. Dieses, einhundert Jahre zurückliegende Ereignis, ist noch immer ein in Deutschland gut bekanntes Datum der Geschichte. Für die internationalen Beziehungen des Westens zu China stellen die Vorkommnisse dieser Zeit noch immer eine erhebliche Belastung dar.
Das Stadtmuseum Hofgeismar greift das Thema in einer Sonderausstellung auf, da es über einen umfangreichen Bestand an Arbeiten des Malers Theodor Rocholl verfügt, der als »malender Kriegsberichterstatter« im Auftrag Kaiser Wilhelms II in China die Kämpfe verfolgte.
Begleitend zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit 192 Seiten Umfang, etwa 60 Farb- und zahlreichen Schwarz/Weiß-Abbildungen zu einem Preis von 12,00 €.
Der Boxeraufstand
Der Geheimbund der "Boxer" steht in einer langen Tradition ähnlicher geheimer Verbände, die gegen Tyrannei und für Gerechtigkeit kämpfen wollten.
Im 19. Jahrhundert hatte in China - nach verschiedenen militärischen Niederlagen - der Einfluss von Ausländern zugenommen. Daneben verstärkte sich die Tätigkeit christlicher Missionen, die praktisch außerhalb der Landesgesetze lebten. Europa, die USA und Japan versuchten das bis dahin nach außen abgeschlossene "Land der Mitte" zur Öffnung für den Handel zu zwingen. Weitergehende koloniale Interessen standen im Hintergrund. So wurde China zu verschiedenen "ungleichen Verträgen" gedrängt.