Neustädter Kirche
Die Neustädter Kirche, eine Marienkirche wie die Altstädter Kirche, wurde 1341 begonnen auf den Grundmauern einer älteren Kirche. In dieser Zeit hatte man in Hofgeismar viel Geld, da die Stadt an der Verwaltung des Wallfahrtsortes Gottsbüren im Reinhardswald beteiligt war.
In dem ebenfalls mainzischen Gottsbüren – 1089 Gundesburn, 1272 Hundesburn, 14. Jahrhundert Godesburen – wurde der Sage nach eine Leiche mit Wundmalen gefunden und man hielt sie für den auferstandenen Christus. Dieser Wallfahrtsort verlor nach ca. 40 Jahren seine Bedeutung.
Die Neustädter Kirche wurde mehr als 100 Jahre später fertig gestellt. Sie diente 1686 den Hugenotten als Gottesdienstraum und hier wurde auch der erste Prediger der Hugenotten, David Clerment, der auch die erste Brigade nach Hofgeismar geführt hatte, begraben.
Die spätgotische Kirche wurde in den Jahren 1985/86 saniert, da Einsturzgefahr drohte. Da in Hofgeismar der Untergrund zum Teil aus Trieblehm besteht, hatte man im Mittelalter das Fundament der Kirche durch Einrammen von Eichenstämmen in den Boden abgesichert. Dieses war eine überall angewandte Methode, wenn der Boden nicht fest war. In Hofgeismar hat man früher auch Straßen auf diese Weise befestigt.
Beim Bau der neuen Post senkte man jedoch den Grundwasserspiegel, da die Fernmeldeeinrichtungen unterirdisch eingebaut werden mussten.
Danach war der obere Teil der Eichenstämme nicht mehr feucht und zerfiel und das Fundament musste mit Betonstützpfeilern neu abgesichert werden. Bei der Sanierung wurde die alte Bemalung wiederhergestellt. Die Figurengruppe auf dem Altar ist eine neue Arbeit.