Giebel des Hochzeitshauses

Giebel des Hochzeitshauses in der Farbestraße



Der Giebel gehört zum Hochzeits- bzw. Gildehaus, das bis zur Stadtsanierung in der Marktstraße neben dem Rathaus stand. Der Giebel wurde 1978 versetzt, das Haus abgerissen, um Platz für einen Neubau im Fachwerkstil zu schaffen, in dem Teile der wachsenden Verwaltung untergebracht werden konnten.

Das Hochzeitshaus wurde 1620 als zweistöckiger Bau mit einem hohen spitzen Giebel im Stil der Frührenaissance gebaut, und zwar auf den Grundmauern eines noch älteren Gebäudes. Es war Treffpunkt für die Zünfte und bot Platz für Feste.

Bis zum Bau der Kaserne 1843 war hier die Wachstube der Garnison untergebracht, solange die Soldaten bei den Bürgern einquartiert waren. Exzerziert wurde auf dem Altstädter Kirchplatz, nachdem man vorher den dortigen Friedhof eingeebnet hatte. Hofgeismar ist seit 1701 feste Garnison. Allerdings gab es ständig bewaffnete Auseinandersetzungen der jeweiligen Landesherren seit ca. 1220 in der Stadt; in dem Land war Hofgeismar eine der ältesten deutschen Garnisonen!

Der Landgraf hatte Infanterie nach Hofgeismar verlegt, da die Stadt die Kriegssteuern nicht bezahlen konnte. Bis 1993 war hier die Panzerbrigade 6 der Bundeswehr stationiert, sowie eine Versorgungsdienst- und Ausbildungseinheit mit Stab.

Das Hochzeitshaus war ursprünglich mit dem Rathaus durch einen schwebenden Gang verbunden. Im Gewölbe waren die Stände der Fleischer. Durch einen Brand wurden das Hochzeitshaus wie auch das Rathaus zerstört und 1853 ließ man das Obergeschoss des Hochzeitshauses abtragen.

In 1938 bis 1974 bis zum Beginn der Stadtsanierung im Rathausbereich war das Museum im Hochzeitshaus untergebracht.