Stutewecken

Stutewecken

In der Altstädter Kirche werden jedes Jahr am Mittwoch vor Ostern an die Kinder Stutewecken verteilt. Dieser Brauch geht auf eine Sage zurück, deren Schauplatz die Burg Schöneberg war. Hier lebte im Mittelalter eine Frau mit ihrem 12-jährigen Sohn. Dessen Erzieher wollte die Frau heiraten, wurde aber von ihr abgewiesen. Aus Rache brachte er den Jungen um. Die Mutter vermisste das Kind, und als es am nächsten Morgen noch nicht gefunden worden war, rief sie die Hofgeismarer Kinder zu Hilfe.

Eines der Kinder kam am Brunnen der Burg vorbei und sah dort das Hütchen, das der Junge immer getragen hatte, auf dem Wasser schwimmen. Da wusste die Burgfrau, dass ihr Sohn tot war, und sie vermachte ihren Besitz den Kindern von Hofgeismar, die am Mittwoch vor Ostern Stutewecken erhalten sollten, d. h., so genannte Gebildbrote in Form eines Männchens mit einem großen Teil in der Mitte und je einem kleinen Teil an jeder Seite.

In unserer Zeit sind Brötchen nichts Besonderes, aber früher waren sie für viele Leute unerschwinglich.